„Kultursommer am Chiemsee-Ostufer“ in Grabenstätt hat begonnen – Kulturschaffene aus der Region präsentieren sich noch bis Ende September
Die Bands Extra Dry, Kesslfligga Band, Daxenberg Blues Band und AustriX spielen im Juni

Grabenstätt. Der mit Spannung erwartete „Kultursommer am Chiemsee-Ostufer“ wurde vergangenens Wochenende mit einem Konzert von Bavarian Bob alias Winfried Klima eröffnet. Noch bis Ende September werden sich vorwiegend Kabarettisten und Bands aus der Region auf der neuen Open-Air-Bühne der Theaterstrickerei in der Chieminger Straße 24 präsentieren.
Die südostbayerische Kultband Extra Dry wird am Freitag, 18. Juni, um 19.30 Uhr die Bühne und die Herzen der Zuhörer im Sturm erobern. Mit im Gepäck haben sie ein riesiges Repertoire mit vielen Meilensteinen der Pop- und Rockgeschichte. Beste Stimmung und Unterhaltung garantiert am Freitag, 25. Juni, um 19.30 Uhr auch der bunte Konzertabend der Kesslfligga Band, die sich nicht nur mit der Ballade „Dahoam im Chiemgau“ einen Namen gemacht hat. Jochen Nistler und Co. überzeugen mit Liedern in diversen Genres – Blues, Traditionell, Jazz, Swing und vieles mehr. Die seit bald 40 Jahren bestehende Daxenberg Blues Band aus dem oberen Achental um Frontmann Georg Meier will am Samstag, 26. Juni für Begeisterung sorgen. Los geht es schon um 18 Uhr mit der Vorband Calathea Music. Abgeschlossen wird das abwechslungsreiche Juni-Programm am Sonntag, 27. Juni, um 19.30 Uhr von der hiesigen Kultband AustriX. Die drei Vollblutmusiker Tonsch, Günter Zink und Robert Zunhammer lieben den Austropop von ganzem Herzen und der Funke wird auch dieses Mal wieder schnell aufs Publikum überspringen – Wetten, dass…?
Am Freitag, 2. Juli geht es an der Theater-Strickerei Grabenstätt Open Air weiter mit einem außergewöhnlichen Konzert der Band Xarrittyii um den senegalesischen Sänger Heavy Man Ibou. Die beliebte Austropop-Band Leiwaund gibt dann am Freitag, 9. Juli Ohrwürmer von Wolfgang Ambros, Georg Danzer, Rainhard Fendrich, STS, Peter Cornelius und Co. zum Besten. Liedermacher Franz Machatschek („der Machatschek“) tritt am Samstag, 10. Juli im umgestalteten Strickerei-Saal auf. Im Grabenstätter Schlosshof zu erleben sind am Freitag, 16. Juli die bayerische Mundartsängerin Helga Brenninger und am Samstag, 17. Juli das Hopfberg-Trio mit Simon Berger, Rosa Karger und Anita Rottenkolber. Zudem gibt es dort am Sonntag, 18. Juli eine Karl-Valentin-Lesung von Madeleine Milojcic inklusive Musik vom Duo Landinger. Am Freitag, 23. Juli folgt im Schlosshof das Gastspiel der bayerischen Musikkabarettistin Roswitha Spielberger alias „De Stianghausratschn“ und am Samstag, 24. Juli jenes des Musik-Kabarett-Duos „Die Isarschiffer“. Das Open-Air-Konzert der legendären Tribute Band Dylan On The Rocks steigt am Samstag, 31. Juli. Auch im August und September ist für jeden Geschmack etwas dabei. Mehr dazu auf der Homepage theater-strickerei.de.
Highlights für die jüngsten Besucher sind die Aufführungen des Kindertheaterstücks „Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt“ der Jungen Chiemseer Bühne. Premiere ist am Freitag, 16. Juli im Schlosshof in Grabenstätt. Es folgen dort noch vier weitere Aufführungen am Samstag, 17., Sonntag, 18., Freitag, 23. und Samstag, 24. Juli. Am Sonntag, 25. Juli wird an der Theater-Strickerei in der Chieminger Straße 24 in Grabenstätt gespielt. Freitags geht es jeweils um 17.30 Uhr los und samstags und sonntags jeweils um 16 Uhr. Drei zusätzliche Aufführungen sind noch am 24., 25. und 26. September geplant. Am 24. Juli, um 14 Uhr schaut nochmal der Chiemsee-Kasperl von Stephan Mikat auf einen Besuch vorbei. Für die Bewirtung sorgt bei allen Kultur-Events der Bulldogverein Grabenstätt. Weitere Informationen zu sämtlichen Veranstaltungen, Programm und Vorverkauf im Internet auf theater-strickerei.de. mmü
Theater-Strickerei Grabenstätt spendet 2363 Euro an das Chiemseehospiz Bernau – Erlös von „Die Kalender Girls“-Kalenderverkauf



Grabenstätt/Bernau. Groß war die Freude der Leiterin des im November eröffneten Chiemseehospizes Bernau Ruth Wiedemann über die 2363,43-Euro-Spende der Theater-Strickerei Grabenstätt. Die 1. Vorsitzende des Theater-Strickerei-Vereins Doris Biller und deren Stellvertreter Rudi Rett überreichten ihr vor Ort den zugehörigen Spendenscheck. „Wir werden die Spende beizeiten beim Förderverein abrufen und zum Wohle unserer Bewohner einsetzen“, so Wiedemann. Bei dem Spendengeld handelt sich um den Verkaufserlös eines Kalenders 2020 mit den Darstellerinnen der ersten von insgesamt zwei „Die Kalender Girls“-Theaterproduktionen. Die Erfolgskomödie war im Sommer 2019 beim Theater-Strickerei-Publikum so gut angekommen, dass man sie Anfang letzten Jahres mit neuer Besetzung gleich nochmals inszenierte. Wiedemann freute sich auch über einen Kalender als Andenken und betonte, dass sie heuer sehr gerne zu einer der ab Juni geplanten Veranstaltungen der Grabenstätter Kleinkunstbühne kommen werde. „Auch Frau Margit Parzinger vom Förderverein Chiemseehospiz hat sich bei uns sehr herzlich für die Spende bedankt“, so Biller.
Wie am Rande der Spendenübergabe zu vernehmen war, wird das Theater-Strickerei-Team nun endgültig aus dem alten Strickerei-Gebäude an der Chieminger Straße 24 in Grabenstätt ausziehen, da dieses einem Supermarkt weichen muss. Der angedachte neue Standort der Kleinkunstbühne in der Gemeinde Vachendorf hat sich mittlerweile zerschlagen, doch die Verantwortlichen hoffen, dass sich nun in der Region neue Möglichkeiten ergeben, die im November 2016 begonnene Erfolgsgeschichte fortzuschreiben. „Wir sind 2021 vielleicht heimatlos, aber nicht ohne Ideen“, heißt es auf der Theater-Strickerei-Homepage mit Verweis auf die geplante „Sommertour 2021“, für die man sich extra eine mobile Bühne angeschafft hat. „Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien werden wir ab Juni mit unserer mobilen Showbühne an wechselnden Veranstaltungsorten unterwegs sein, sofern es die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Auflagen zulassen“, so Biller. (Text und Fotos Markus Müller)
„Somma dahoam am See“-Veranstaltungsreihe war ein voller Erfolg – Konzerte folgen

Grabenstätt. Was auch in Corona-Zeiten möglich ist, wenn viele Menschen an einem Strang ziehen und noch dazu in dieselbe Richtung, hat man bei der zweimonatigen Veranstaltungsreihe „Somma dahoam am See“ der Theater-Strickerei Grabenstätt gesehen. Dass die Besucher stimmungsvolle Open-Air-Konzerte von den heimischen Bands Steiler, De Bavarian Immigrants (draußen begonnen), Austrix-Pur, Extra Dry, Jack in a Box, Baambras und Kesslfligga sowie feine Song-Poesie von Julia Plank – „Die Plank“ (draußen begonnen) genießen konnten, lag am organisatorischen Können, dem absoluten Willen und auch dem Mut des Theater-Strickerei-Vereins um Doris Biller und Rudi Rett. In Abstimmung mit der Gemeinde haben sie mit ihren Helfern und mit viel Aufwand ein ausgefeiltes Hygienekonzept erarbeitet, das dann auch in der Praxis perfekt funktionierte. Auch bei den Saalveranstaltungen, darunter das beeindruckende Solo-Konzert des Ausnahmegitarristen Micha Kern, der sehr unterhaltsame Weltgeschichtentag mit Annette Hartmann und ihren Erzählerkollegen sowie das famose Abschlusskonzert der preisgekrönten Chiemgauer Band „Tscheky & The Blues Kings“, wurden die Abstands- und Hygieneregeln von allen Beteiligten vorbildlich eingehalten. Der guten Stimmung tat dies freilich keinen Abbruch. Doch das alles hätte natürlich nicht ausgereicht, wenn der Grabenstätter Gemeinderat vor der Sommerpause nicht grünes Licht für bis zu zehn kulturelle Open-Air-Veranstaltungen gegeben hätte. Zudem spielte das Wetter zum Glück meistens mit, auch wenn die WetterApp an manchen Tagen durchaus zu glühen begann. „Im Großen und Ganzen war uns Petrus sehr wohl gesonnen, viele schöne Konzerte, tolles Entertainment und motivierte Musiker, die es kaum erwarten konnten nach der langen Corona-Pause endlich wieder auf der Bühne zu stehen“, betonte Doris Biller und schob resümierend hinterher: „Insgesamt eine unglaublich schöne, spannende, aber auch herausfordernde Zeit mit einer sehr erfolgreichen, unfallfreien Konzertreihe, die leider viel zu schnell vorrüberging“.
Wer glaubt, dass nun in der Theater-Strickerei frühherbstliche Ruhe einkehrt, der täuscht sich, denn schon am kommenden Samstag, 26. September, um 20 Uhr kommt der ambitionierte „Gitarrenmann aus dem Outback von Übersee“ Micha Kern ein weiteres Mal in sein mittlerweile „zweites Wohnzimmer“. Mit dabei hat er „Special Guest“ Georg Meier. Wer keine Zeit hat, bekommt am Freitag, 16. Oktober und Samstag, 14. November noch zwei weitere Chancen außergewöhnliches Fingerstyle-Picking mit unheimlich viel Feingefühl und Virtuosität zu erleben. Am Samstag, 10. Oktober, um 20 Uhr steigt das Konzert „Heazbrenna“ der Dorfner Liedermacherin Helga Brenninger. Auf die Besucher wartet eine großartige Kollektion handgemachter Songs, variantenreich und von ausgesuchter Stilvielfalt. Weiter geht es am Samstag, 31. Oktober, um 20 Uhr mit dem bayerischen Musik-Kabarett „grodraus“ der Bühnenkünstlerin Roswitha Spielberger alias „De Stianghausratschn“. Zünftig und unzensiert singt sie auf boarisch über Geschichten aus dem Leben. Mit Marlies & Erwin kommen am Samstag, 17. November, um 20 Uhr zwei alte Bekannte in die Theater-Strickerei, um klangvolle Jazz-Balladen („Singin‘ The Blues“) zum Besten zu geben. Einlass ist jeweils um 19.30 Uhr.
Doch damit nicht genug, denn laut Doris Biller „stecken wir schon mitten drin in der Planung für eine neue schöne Winterspielreihe“. Auch wenn man sich schon seit längerem in und um Grabenstätt nach einer neuen Bleibe umschaut (das Gebäude soll bekanntlich abgerissen werden), kann die Theater-Strickerei vorerst noch in der Chieminger Straße 24 bleiben. m (Ein Bericht von Markus Müller)







